

„Provisorisches Selbst“
im Künstlerhaus Saar
04.09 – 26.10.2025
Der Werkzyklus „Westen“ greift assoziativ die Erfahrungen der Künstlerin auf, die als 15-Jährige mit ihrer Familie aus der DDR ausreiste – ein prägendes Erlebnis, das viele Menschen mit ähnlicher Geschichte teilen.
Als Grundlage nutzt Worgitzki alte Familienfotos, die sie in Malerei übersetzt. Dabei trifft sie eine bewusste Auswahl, lässt bestimmte Elemente weg und entfernt sich so von der Realität der ursprünglichen Bilder. Die Serie „Westen“ bezieht sich zwar dezidiert auf die der Malerei vorgängige Überlieferung der Familiengeschichte, bildet diese jedoch nicht direkt ab. Stattdessen reduziert die Künstlerin die Vorlagen auf subtile Andeutungen und Farbnuancen, baut die Bilder neu auf und überschreibt das familiäre Narrativ mit ihrer eigenen, individuellen Erinnerung. Wortgitzkis Gemälde gehen über die bloße Auseinandersetzung mit ihrer Ausreise und dem Aufbruch ins Ungewisse hinaus. Ihre Bilder sind kein simples Abbild der Ost-Westmigration, sie klären nicht auf, sondern fungieren als ein malerischer Kommentar zum Umgang mit der eigenen, aber auch kollektiven Geschichte.
Saarländisches Künstlerhaus Saarbrücken e.V.
Karlstraße 1, 66111 Saarbrücken
www.kuenstlerhaus-saar.de