027_2024, Ohne Titel, aus den täglichen Zeichnungen, 26,5 x 34,5 cm, farbige Tusche auf Papier, 2024
012_2024, Ohne Titel, aus den täglichen Zeichnungen, 26,5 x 34,5 cm, farbige Tusche auf Papier, 2024
061_2024, Ohne Titel, aus den täglichen Zeichnungen, 23 x 24 cm, farbige Tusche auf Papier, 2024
045_2024, Ohne Titel, aus den täglichen Zeichnungen, ca. 20 x 20 cm, farbige Tusche auf Papier, 2024
023_2024, Ohne Titel, aus den täglichen Zeichnungen, ca. 20 x 30 cm, farbige Tusche auf Papier, 2024
040_2024, Ohne Titel, aus den täglichen Zeichnungen, ca. 20 x 20 cm, farbige Tusche auf Papier, 2024
074_2024, Ohne Titel, aus den täglichen Zeichnungen, 25 x 23 cm, farbige Tusche auf Papier, 2024
083_2024, Ohne Titel, aus den täglichen Zeichnungen, 15 x 18,5 cm, farbige Tusche auf Papier, 2024
117_2024, Ohne Titel, aus den täglichen Zeichnungen, ca. 20 x 30 cm, farbige Tusche auf Papier, 2024
086_2024, Ohne Titel, aus den täglichen Zeichnungen, ca. 20 x 30 cm, farbige Tusche auf Papier, 2024
24_2023, Ohne Titel, aus den täglichen Zeichnungen, 19 x 19,5cm, farbige Tusche auf Papier, 2023
110_2022, Ohne Titel, aus den täglichen Zeichnungen, 25 x 28 cm, farbige Tusche auf Papier, 2022
41_2022, Ohne Titel, aus den täglichen Zeichnungen, 21 x 22,5 cm farbige Tusche auf Papier, 2022
44_2022, Ohne Titel, aus den täglichen Zeichnungen, 23 x 28 cm, farbige Tusche auf Papier, 2022
105_2022, Ohne Titel, aus den täglichen Zeichnungen, 22 x 24 cm, farbige Tusche auf Papier, 2022
116_2022, Ohne Titel, aus den täglichen Zeichnungen, 17 x 21 cm, farbige Tusche auf Papier, 2022
141_2022, Ohne Titel, aus den täglichen Zeichnungen, 16 x 23 cm, farbige Tusche auf Papier, 2022

tägliche Zeichnungen seit 2004
Tusche auf Papier

Sie arbeitet. Und gäbe es Arbeitsvorschriften für Zeichner, dann würden sie bei Gabriele Worgitzki so aussehen: Unbedingt morgens – in Ruhe – als erstes -momentan. Sie zeichnet, bevor der Tag neue Spuren schreibt und bevor die Tür zur Nacht sich ganz schließt. Sie zeichnet, wenn man so will im Korridor zwischen Bewußtsein und Unbewußtem. Im Zeichnen fand sie ein selbstlernendes System. Tägliche Praxis schult. Auge und Hand arbeiten von Jahr zu Jahr stimmiger.

Trotzdem tragen ihre Tuschezeichnungen bis heute Grate, Schürfe und verwischte Konturen. Es gibt Leerstellen, Unfertiges, Flüchtiges – doch immer auch eine Art Halt. Es passiert, wenn sie die erlebten Momente beim Vorbeischweifen festhalten will, daß sich die Essenz des Augenblicke in ihr Gedächtnis einschneidet, intellektuell scharf geschnitten wie mit Solinger Klinge. Aber schon eine Nacht später tritt eine eigene, neue Farbe dazu. Und die zeichnende Geste wiederholt viel mehr als nur das Gesehene. Dann schüttelt sie eine Gedächtnisspur der Begegnung, so flüchtig sie war, wie aus dem Handgelenk. Und der große Rest der Geschichte fließt mit der Tusche zurück ins Glas.

Thea Herold