Ausstellungsansicht „haltung – kinesik – kontext“ Galerie Axel Obiger, Berlin, 2012
Ausstellungsansicht „haltung – kinesik – kontext“ Galerie Axel Obiger, Berlin, 2012
Ohne Titel, aus der Serie „begehbare Räume“, Acryl auf Leinwand, 75 x 120 cm, 2019
Ausstellungsansicht „das Imaginäre“ Galerie Irrgang, 2020

Ohne Titel, aus der Serie „begehbare Räume“, Acryl auf Leinwand, 70 x 85 cm, 2016
Ohne Titel, aus der Serie „begehbare Räume“, Acryl auf Leinwand, 80 x 75 cm, 2016
Ohne Titel, aus der Serie „begehbare Räume“, Acryl auf Leinwand, 85 x 100 cm, 2016
Ohne Titel, aus der Serie „begehbare Räume“, Acryl auf Leinwand, 28,5 x 38,5 cm, 2018

begehbare Räume, Acryl auf Leinwand

Sie arbeitet. Und gäbe es Arbeitsvorschriften für Zeichner, dann würden sie bei Gabriele Worgitzki so aussehen: Unbedingt morgens – in Ruhe – als erstes -momentan. Sie zeichnet, bevor der Tag neue Spuren schreibt und bevor die Tür zur Nacht sich ganz schließt. Sie zeichnet, wenn man so will im Korridor zwischen Bewußtsein und Unbewußtem. Im Zeichnen fand sie ein selbstlernendes System. Tägliche Praxis schult. Auge und Hand arbeiten von Jahr zu Jahr stimmiger.

Trotzdem tragen ihre Tuschezeichnungen bis heute Grate, Schürfe und verwischte Konturen. Es gibt Leerstellen, Unfertiges, Flüchtiges – doch immer auch eine Art Halt. Es passiert, wenn sie die erlebten Momente beim Vorbeischweifen festhalten will, daß sich die Essenz des Augenblicke in ihr Gedächtnis einschneidet, intellektuell scharf geschnitten wie mit Solinger Klinge. Aber schon eine Nacht später tritt eine eigene, neue Farbe dazu. Und die zeichnende Geste wiederholt viel mehr als nur das Gesehene. Dann schüttelt sie eine Gedächtnisspur der Begegnung, so flüchtig sie war, wie aus dem Handgelenk. Und der große Rest der Geschichte fließt mit der Tusche zurück ins Glas.

Thea Herold

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