„Baustelle des Imaginären, wenn Häuser träumen“ Video, 9 min, loop, 2020
„Baustelle des Imaginären, wenn Häuser träumen“ 2020
Die Videoarbeit Worgitzkis beschäftigt sich mit der krakenartigen Ausdehnung von Wohnraum an den Grenzen zwischen Stadt und Land. Dazu die Künstlerin: »Es geht um die Verheißung von einem Leben im eigenen Haus. Und von vorgedachten Räumen und vorgefertigten Lebenskonzepten. Ein Lebensziel, das nicht halten kann, was es verspricht!«. Die Unschärfe in den Werken kann als ein erstes Vorzeichen des Vergessens gelesen werden, die Erinnerung an die Orte verblasst. Die Frage, was erinnere ich von einer Landschaft, einem Ort, einer Stelle stellt sich in den Videos nicht mehr persönlich, vielmehr »entpersonalisiert« die Künstlerin das Erlebte und Gesehene. (Claus Friede)
„Wedding_2“ Video 9 min, loop, 2012
Gabriele Worgitzki entwickelt Bilder und Videos, die sich dem Phänomen Zeit nähern. Wir befinden uns in Räumen mit Menschen und irgendwie scheint die Zeit der Protagonisten und ihres Umfelds nicht synchron zu verlaufen. Der eine gehetzt, der andere ruhend, das Umfeld rasend.
Zeitqualitäten, die sich überschneiden, an einem Ort zusammentreffen und nicht aneinander angeglichen wurden. Geschwindigkeiten werden abgebildet und Zeitläufe, die sich durchmischen und doch nicht berühren, dafür bedürfte es einer Frage oder einer Handlung. Entschuldigung, wie spät ist es? Gabriele Worgitzki zeigt uns Bilder von der Vereinzelung im Gemeinsamen. Sie macht uns auf eindringliche und nachhaltige Weise bewusst, dass es keine Gegenwart gibt, sondern nur Gegenwärtigkeiten, die sich an Orten überlagern, aber selten im Gleichtakt laufen. Die Differenz der Geschwindigkeiten ist gleich der Distanz zwischen mir und dir, der Stadt und uns.
Alles was wir tun können, ist uns auf der Bühne der Geschwindigkeiten zu einer kurzen Reise zu verabreden. Einen Takt definieren, diesem zu folgen, für einen Moment oder eine Dauer. Dann wird aus rasen eine Reise und aus Stillstand eine Pause, aus einem Moment ein Monument. (Daniel Kerber)
„Royal crown,eine Stadt in Kanada“ 18 min loop, Sound Olaf Rupp, 2000
Das Video „Royal crown“ zeigt eine Bewegung über die urbane Landschaft einer kanadischen Stadt. Aufgenommen von der sich drehenden Spitze des Royal Crown Towers in Winnipeg, beschreibt das Video eine 360°-Rundumsicht der Stadt. Die Arbeit, bestehend aus etwa 130, mit einer Lochkamera fotografierten Standbildern, die durch entsprechend viele Überblendungen digital miteinander verbunden wurden, eröffnet mit dem von oben gesehenen Panorama einer grünen Vorstadt- landschaft und lässt dann den Blick unmerklich durch die Stadt schweifen, bis hin zum Ausgangspunkt. Aufgrund der Eigenart der Lochkamera und der Rotation der Aussichtsplattform werden die Bilder des Videos unscharf und verzerrt wiedergegeben, was sowohl unsere Wahrnehmung des Gesehenen herausfordert, als auch den Vergleich zu einer bemalten Fläche provoziert.
„Skuka“ Video, 3 min, loop, 1999
Ausgangsmaterial für das Video bilden Lochkamerafotos, welche während der Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn von Moskau nach Peking aufgenommen wurden. Diese Fotografien sind mittels Überblendungen zusammengesetzt. Die elektronische Musik wurde eigens von Olaf Rupp eingespielt und erinnert an Zuggeräusche.
„upstate, eine Autofahrt“ Video, 2 min loop, 1999, Sound Olaf Rupp
Dieses Video beschreibt eine Autofahrt, wobei die hintereinandergeblendeten Lochkamerafotos in Fahrtrichtung aufgenommen worden sind. Der Sound ist eine Neubearbeitung des songs who is gonna drive you home tonight eingespielt von Olaf Rupp. Unterlegt ist der Song von einem summenden Ambientsound, welcher bei einer Installation auch im Raum leise zu hören ist. Der Song ist im Kopfhörer zu hören.
„avenue a, eine Strassenkreuzung in NY“ Video, 2000
„Kienhorstgraben 1-3“ Video, je 3 min, loop, 2022